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7.2.4 Analverkehr
Analverkehr ist definiert als sexueller Kontakt zwischen den Geschlechtsorganen eines Menschen und dem Anus eines anderen.
Bei
den meisten Menschen ist der Anus äußerst sensibel und daher
eine wichtige erogene Zone. Daher überrascht es nicht, dass viele
Menschen anale Stimulation in der einen oder anderen Form beim
Geschlechtsverkehr angenehm finden. Bei der Masturbation können
sie zum Beispiel ihre Finger oder einen zylindrischen Gegenstand in den
Anus einführen, bei oralem oder genitalem Verkehr empfinden sie
unter Umständen Berührungen am Anus angenehm. Manche
Männer und Frauen empfinden es als erregend, wenn man ihren Anus
leckt oder küsst (in der Fachsprache heißt dies Anilinctus:
von lat. anus: der Darmausgang und lat. linguere: lecken). Es muss
jedoch darauf hingewiesen werden, dass diese Art des
Geschlechtsverkehrs zur Übertragung von Hepatitis und anderen
Infektionen führen kann, wenn einer der Partner erkrankt ist.
Manche
Männer versuchen, zum Orgasmus zu kommen, indem sie ihren Penis
zwischen den Gesäßbacken der Frau hin und her bewegen.
Obwohl in diesem Fall der Penis nicht eingeführt wird, kann die
Frau dies als sehr angenehm empfinden.
Natürlich kann
der Mann seinen Penis auch in den Anus der Frau einführen. Es gibt
Frauen, die am analen Verkehr ausgesprochene Freude haben. Anders als
die Vagina versorgt sich der Anus jedoch nicht mit eigener
Gleitflüssigkeit. Daher sollte man Speichel oder ein
künstliches, möglichst wasserlösliches Gleitmittel
benutzen. Dies trägt man am besten direkt auf den Anus und den
Penis auf. Dabei bietet sich gleichzeitig die Gelegenheit zu einer
leichten Massage des Anus oder zum Einführen eines Fingers. Nach
diesen Vorbereitungen kann der Penis eingeführt werden. Dies
sollte sehr langsam geschehen. Nachdem der Penis eingeführt worden
ist, sollte er zunächst nicht bewegt werden, bis der
Schließmuskel sich völlig entspannt hat. Danach beginnen
einer oder beide Partner mit vorsichtigen Bewegungen.
Eine
Frau, die den Analverkehr nicht gewohnt ist, fühlt sich dabei
zunächst möglicherweise unwohl oder empfindet Schmerzen. Nach
einigen vorsichtigen Versuchen kann sie ihn jedoch auch als sehr
angenehm empfinden, selbst wenn sie keinen Orgasmus erreicht.
Natürlich kann ihr Partner sie beim Analverkehr masturbieren. Wenn
sie dann einen oder mehrere Orgasmen hat, werden die daraus
entstehenden Muskelkontraktionen, ihres Schließmuskels zu einer
zusätzlichen, sehr angenehmen Stimulation für den Penis.
Natürlich
kann Analverkehr in einer Reihe unterschiedlicher Positionen
ausgeführt werden. In den meisten Fällen liegt die Frau auf
dem Bauch, sie kann aber auch mit angezogenen Beinen auf dem
Rücken liegen.
Obwohl Analverkehr für beide
Partner sehr befriedigend sein kann, ist er nicht sehr verbreitet. Das
mag daran liegen, dass er jahrhundertelang in unserem Kulturkreis als
sündhaft und pervers galt. In einigen Staaten der USA wird er noch
heute vom Gesetzgeber als „Sodomie" oder „Verbrechen wider die Natur"
angesehen und von Gefängnisstrafen bedroht. Darüber hinaus
betrachten viele Menschen in unserer Gesellschaft den Anus wegen seiner
Ausscheidungsfunktion als schmutzig und ekelerregend. Dies würde
in gewissem Grade natürlich auch für die Geschlechtsorgane
gelten, da sie mit der Harnausscheidung in Zusammenhang stehen. Solange
die Ausscheidungsorgane jedoch hygienisch saubergehalten werden, gibt
es für diese Auffassung keinen triftigen Grund.
Analverkehr
kann ein sehr befriedigendes Erlebnis sein, wenn beide Partner ihn
wollen und wirklich genießen. Es gibt nur eine hygienische Regel,
die man dabei berücksichtigen sollte: Die Partner sollten niemals
von Analverkehr zum Koitus wechseln, ohne den Penis vorher
gründlich zu waschen. Es besteht sonst die Gefahr, dass Bakterien
aus dem Rektum in die Vagina übertragen werden. Hierbei kann es zu
Infektionen kommen.
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