Körperliche Probleme beim männlichen Geschlecht

Priapismus

Priapos war der Gott der Fruchtbarkeit bei den alten Griechen. Sein Bildnis zeigte immer einen übergroßen erigierten Penis. Es wurde in den Feldern aufgestellt, um dort für eine gute Ernte zu sorgen.

Der Fachausdruck “Priapismus” bezeichnet eine dauernde, gewöhnlich schmerzhafte Erektion des Penis ohne sexuelle Erregung.
Man spricht von Priapismus, wenn die unwillkommene Erektion bereits länger als 2 Stunden andauert. Dies kann in jedem Alter auftreten, selbst bei kleinen Jungen und sogar bei Neugeborenen. In diesen Fällen weist der Priapismus auf eine mögliche Verletzung oder ernste Erkrankung hin, wie etwa Leukämie oder Sichelzellenanämie. Meist jedoch sind junge Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren betroffen. Wiederum können Erkrankungen oder Verletzungen die Ursache sein. Eine weitere Ursache kann die Injektion von Medikamenten in den Penis sein oder die Einnahme von potenzsteigernden Pillen. Das Problem kann auch durch eine Fistel entstehen oder durch einen Venenverschluss oder eine andere innere Blockade. Typischerweise ist beim Priapismus der Peniskörper selbst hart, die Eichel dagegen weich. Es gibt auch unwillkommene schwache Erektionen (Halberektionen), die einige Tage andauern können. Obwohl diese nicht schmerzhaft sind, müssen sie ebenfalls medizinisch behandelt werden. (Priapismus beim weiblichen Geschlecht, d.h. eine schmerzhaft erigierte Klitoris, ist äußerst selten.)

Therapie
Priapismus stellt einen medizinischen Notfall dar. Ohne rechtzeitiges Eingreifen (möglichst durch einen Urologen innerhalb der ersten 6 Stunden) kann der Penis dauerhaft geschädigt bleiben. Eine sorgfältige Untersuchung muss die Ursache finden, und danach muss sofort die angemessene Therapie einsetzen. Bei frühzeitiger Behandlung genügen manchmal Medikamente. Ansonsten muss man das aufgestaute Blut mithilfe eines kleinen Eingriffs abfließen lassen.