Körperliche Probleme beim männlichen Geschlecht

Gynäkomastie

Gynäkomastie (von gr. gyne: "Frau" und mastos: "Brust") ist eine untypische, gewöhnlich harmlose Brustvergrößerung beim männlichen Geschlecht, die durch eine hormonelle Störung zustande kommt. Die Vergrößerung kann kaum merklich oder sehr auffällig, vorübergehend oder von Dauer sein. Sie kann auch asymmetrisch sein, und in seltenen Fällen kann sie auch schmerzhaft sein. In jedem Fall ist eine ärztliche Untersuchung ratsam, entweder, um den Patienten zu beruhigen oder um eine nötige Therapie einzuleiten.

Es gibt zwei Formen der Gynäkomastie:

1. Die “echte” Gynäkomastie, d.h. die Entwicklung von Brustdrüsen. Dies ist gewöhnlich eine vorübergehende Erscheinung in der Pubertät (pubertäre Gynäkomastie). Sie kann einige Monate oder sogar ein bis zwei Jahre andauern, verschwindet dann aber normalerweise von selbst. Gynäkomastie kann auch bei erwachsenen Männern auftreten, besonders bei älteren. Der Grund bleibt meist unbekannt. Oft liegt ein genetischer Defekt vor (z.B. das Klinefelter-Syndrom) oder eine ursächliche Erkrankung (z.B. eine Lebererkrankung). Auch bestimmte Medikamente können die Ursache sein. Bei asymmetrischer Gynäkomastie muss diagnostisch eine Krebserkrankung ausgeschlossen werden. Ob und wie das Problem medizinisch behandelt wird, hängt natürlich von der jeweiligen Diagnose ab.
 

2. Die Pseudo-Gynäkomastie (auch Lipomastie genannt), d.h. auffällige Fettablagerungen im Brustbereich, ohne dass Brustdrüsen vorhanden sind. Wiederum kommen sehr verschiedene Ursachen in Frage, von allgemeiner Fettleibigkeit bis zur Einnahme von Steroiden. Bei älteren Männern kann es sich auch um unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten handeln, die sie wegen ihrer Prostataprobleme einnehmen. Eine genaue Diagnose bestimmt die Therapie. In gewissen extremen Fällen kann eine kosmetische Operation angezeigt sein.