Empfängnisverhütung

Ein komplexes Thema

Historische Anmerkungen: „Die Pille”
Auf Anregung von
Margaret Sanger begann der amerikanische Biologe Gregory G. Pincus 1953 mit der Entwicklung eines empfängnisverhütenden Mittels, das Frauen einfach „oral“, d.h. durch den Mund, einnehmen konnten. Er stützte sich dabei auf die Vorarbeiten der Hormonforscher Carl Djerassi und Frank Colton, die für verschiedene Pharmafirmen arbeiteten. Auf der Grundlage ihrer Forschungen gelang es ihm, die gewünschte Pille herzustellen. Mit John Rock, einem Arzt und Geburtshelfer an der Harvard-Universität, begann er dann praktische Versuche an Frauen in Massachusetts und später in Puerto Rico. Im Jahre 1960 wurde die Pille in den USA allgemein verfügbar.
Es zeigt sich allerdings sehr bald, dass die Hormondosis in den ersten Pillen viel zu hoch war, und dass sie deshalb ernste Nebenwirkungen hatten. In der Folge wurde daher nach und nach die Dosis immer mehr herabgesetzt, bis die Hersteller schließlich die „richtige“ Formel fanden, die für die meisten Frauen gut verträglich ist.

Carl Djerassi
(geb. 1923)

Frank Colton
(geb. 1923)

Gregory Pincus
(1906-69)

John Rock
(1890-1984)

Ihre Forschungen führten zur Entwicklung der empfängnisverhütenden Pille.

Trotz - oder wegen - der größeren sexuellen Freiheit, die die Pille den Frauen bescherte, traf sie an vielen Fronten auf eine erbitterte Gegnerschaft, vor allem vonseiten der katholischen Kirche. Dies war ein besonders schwerer Schlag für den tiefgläubigen Katholiken John Rock. Er blieb bis zu seinem Tode davon überzeugt, dass “die Pille” eine “natürliche” Form der Empfängnisverhütung darstellte und so mit seiner religiösen Überzeugung voll vereinbar war.

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