Intrauterinpessare (IUDs)

Empfängnisverhütung

Ein komplexes Thema

Historische Anmerkungen: Intrauterinpessare (IUDs)

Ernst Gräfenberg
(1881-1957)

Angeblich sollen schon die alten Ägypter auf langen Karawanen die Schwangerschaft von Kamelen verhindert haben, indem sie kleine Steine in deren Gebärmütter einführten. Im frühen 20. Jhdt. jedenfalls fingen Frauenärzte an, mit verschiedenen kleinen Gegenständen zu experimentieren, die, einmal in die Gebärmutter (den Uterus) einer Patientin eingebracht, dort eine unerwünschte Schwangerschaft verhindern würden. Einer der ersten dieser Gegenstände war der "Gräfenberg-Ring" aus gebogenem Silberdraht, benannt nach seinem Erfinder, dem Berliner Gynäkologen Ernst Gräfenberg. Verglichen mit ähnlichen Erfindungen, war Gräfenbergs kleiner Ring erstaunlich effektiv und führte auch nicht zu Unterleibsbeschwerden. Dennoch traf er auf großen Widerstand in der Ärzteschaft, und so blieb seine Verbreitung begrenzt. In den sechziger Jahren des vorigen Jhdts. schließlich wurden alle früheren Modelle durch die Intrauterinpessare ersetzt, die wir heute kennen. (Das Wort „Pessar“ bezeichnet im Griechischen ursprünglich einen „Spielstein“.)

Von links: Gerät zum Einführen des Gräfenberg-Rings, drei Muster des Rings, Röntgenbild zeigt Lage des Ringes in der Gebärmutter.

Als Gräfenberg später als Jude von den Nazis verfolgt wurde, half ihm Margaret Sanger, in die USA zu entkommen, wo er heute noch als Entdecker der „Gräfenberg-Zone“ (G-spot) bekannt ist.

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