Ohne medizinischen Beistand

Empfängnisverhütung

Methoden: Ohne medizinischen Beistand

Es gibt vier Methoden, die man ohne jede fachliche Hilfe anwenden kann: Verzicht auf den Koitus, Rückzug (coitus abruptus), Kondom und Spermizide. In einigen Ländern kommt eine fünfte hinzu, denn dort gibt es die postkoitale Verhütung („die Pille danach“) ohne ärztliches Rezept.
Früher sagte man oft, jede Verhütungsmethode sei besser als gar keine, aber einige sind so unzuverlässig, dass sie praktisch wertlos sind. Darunter ist z.B. die Karezza, auch Coitus reservatus genannt, eine Form des Koitus, bei welcher der Mann versucht, eine Ejakulation zu vermeiden. Dies mag für das Paar durchaus einen gewissen emotionalen oder sogar spirituellen Wert haben, aber eine Empfängnis kann es nicht sicher verhüten. Bei einer anderen fragwürdigen Methode wird ein Schwämmchen mit spermientötenden Pulvern oder Flüssigkeiten in die Scheide eingeführt. Dies ist nicht nur wirkungslos, sondern stört auch beim Koitus. Wieder eine andere Methode besteht darin, die Scheide nach dem Koitus auszuspülen in der Hoffnung, damit die Samenzellen zu entfernen. Eine solche Ausspülung ist schon allein deshalb vergeblich, weil sie immer zu spät kommt. Außerdem findet man gelegentlich Werbung für “weibliche Hygieneprodukte”, bei der gewisse empfängnisverhütende Eigenschaften angedeutet werden. Sie sind aber in dieser Beziehung wirkungslos und können sogar für die Scheidenschleimhaut schädlich sein. Überhaupt sollten Frauen „Scheidenduschen“ oder „Scheidensprays“ vermeiden, denn die Scheide reinigt sich mit ihren eigenen Sekreten selbst. Jeder Eingriff in diesen natürlichen Vorgang stört die Ökologie der Scheide und kann zu Irritationen und Infektionen führen.

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