Unfruchtbarkeit bei der Frau

5.1.2 Unfruchtbarkeit bei der Frau


Wenn sich bei der medizinischen Untersuchung herausgestellt hat, dass der Mann fruchtbar ist, wird der behandelnde Arzt eine Untersuchung der Frau vornehmen. Auch ihre Sterilität kann auf angeborenen Defekten beruhen oder die Folge bestimmter Infektionskrankheiten, zum Beispiel der Gonorrhoe, sein. Solche Infektionen können zu einem dauernden Verschluss der Eileiter fuhren, der eine Befruchtung unmöglich macht. Manchmal besteht Unfruchtbarkeit, weil infolge fehlender Ovulation keine befruchtungsfähigen Eizellen produziert werden. In anderen Fällen findet eine Befruchtung statt, aber das befruchtete Ei nistet sich nicht in der Uterusschleimhaut ein. Schließlich gibt es Fälle, in denen sowohl Befruchtung als auch Implantation stattfinden, anschließend aber ein früher Spontanabort oder eine Fehlgeburt folgen. Der Grund dafür kann in einer Anomalie des Uterus oder der Zervix


liegen. Bei manchen Frauen ist auch der Zervixschleim so beschaffen, dass er von Samenzellen nicht durchwandert werden kann, oder die Vaginal- oder Zervikalflüssigkeit lässt die Samenzellen nicht lange genug überleben. Gelegentlich entwickeln Frauen auch Antikörper gegen Samenzellen im allgemeinen oder gegen Samenzellen eines bestimmten Mannes.


Da die möglichen Ursachen der Unfruchtbarkeit von Frauen so verschieden und zahlreich sind, ist auch eine Behandlung oft sehr schwierig. Sie kann eine große Anzahl verschiedener Maßnahmen erfordern, von der Behandlung mit Hormonen bis zum chirurgischen Eingriff. In jüngster Zeit werden jedoch immer häufiger Fälle, die früher als hoffnungslos galten, mit Hilfe von künstlicher Befruchtung gelöst.


 

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