Verschiedene Toleranzgrenzen

Intersexualität - Unser Umgang mit der Intersexualität

Soziokulturelle Einstellungen: Religiöse Traditionen

Verschiedene Toleranzgrenzen

In der traditionellen monotheistischen Auffassung der Natur verstoßen Intersexualität, Feminismus, Homosexualität und Bisexualität gegen die von Gott gewollte Ordnung. Sie sind Abweichungen vom wahrhaft Natürlichen. Denn: Die Intersexuellen weichen ab vom “natürlichen” körperlichen Geschlecht, die Feministinnen verweigern sich ihren “natürlichen” Geschlechtsrollen, und die Homosexuellen verletzen die “natürliche” Norm der sexuellen Orientierung.

 

Judaismus, Christentum, Islam: Wenig oder keine Toleranz für sexuelle Variationen
Intersexualität, feministische Forderungen und homosexuelles Verhalten verletzen die
von Gott gegebenen Normen.


Im Monotheismus wurden einige religiösen Führer mit der Zeit erst dann toleranter, als sie wenigstens einige Forschungsergebnisse der modernen Naturwissenschaften zur Kenntnis nahmen. Inzwischen gibt es einige “liberale” jüdische Kongregationen und christliche Kirchen, die ihre früheren „Devianten“ akzeptieren und ihnen volle Gleichberechtigung gewähren. (Der Islam war in seinem “Goldenen Zeitalter” von ca. 800 bis 1300 n. Chr. recht tolerant gewesen, wurde danach aber zunehmend restriktiv) Im Großen und Ganzen weigern sich die monotheistischen Religionen weiterhin, ihre traditionellen Sexualdogmen im Lichte der Wissenschaft zu überdenken. Soweit diese Dogmen also noch unser allgemeines soziokulturelles Klima beeinflussen, müssen die Intersexuellen und andere sexuelle Normabweichler immer noch um ihre Rechte kämpfen. Andererseits hatten asiatische Religionen wie
Hinduismus, Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus, Shinto usw. nie derartige Dogmen. Daher war und ist es für sie leichter, ein breiteres Spektrum sexueller Variationen zu akzeptieren.

Hinduismus, Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus, Shinto:
Keine Dogmen über sexuelle Variationen
Intersexualität, feministische Forderungen und homosexuelles Verhalten an sich sind keine religiösen Themen. Wenn überhaupt, dann müssen sie im jeweiligen konkreten Zusammenhang beurteilt werden

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