Schwangerschaftsabbruch (Abtreibung)
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Abtreibungsmethoden: Spätabtreibungen (nach 22 Wochen)
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Für Spätabtreibungen kommen mehrere Methoden in Frage. Sie werden aber nur sehr selten angewandt, und zwar aus verschiedenen Gründen: Sie sind risikoreich für die Gesundheit der Schwangeren, sie stellen die alten ethischen Fragen nach der Rechtfertigung von Abtreibungen in besonders dramatischer, zugespitzter Form, und sie unterliegen in vielen Ländern erheblichen gesetzlichen Einschränkungen oder sind sogar völlig verboten. In Deutschland werden Spätabtreibungen nicht bestraft, wenn eine klare medizinische Indikation vorliegt. Das heißt in der Praxis zumeist, dass bei dem zu gebärenden Kind eine Behinderung diagnostiziert worden ist. Der Eingriff kann dann bis kurz vor der Geburt vorgenommen werden. Das Thema der Spätabtreibung ist noch wie vor kontrovers, denn nach der 22. Schwangerschaftswoche sind Föten schon grundsätzlich außerhalb des mütterlichen Körpers lebensfähig. Ärzte sind berechtigt, ihre Mitwirkung an einer Abtreibung zu diesem späten Zeitpunkt abzulehnen. Ohne auf diese Kontroverse näher einzugehen, werden Im Folgenden - allein zu Zwecken der Information - die bekanntesten Methoden kurz beschrieben.
Hysterotomie Eine Hysterotomie kann man auch als eine Art kleinen Kaiserschnitt beschreiben. Mit einem chirurgischen Schnitt durch den Bauch in die Gebärmutter werden von dort Fötus und Plazenta entfernt. Dies ist eine ernste Operation, die mehrere Tage Aufenthalt im Krankenhaus erfordert. Eine Frau, die eine Hysterotomie hatte, kann wieder schwanger werden, braucht dann aber gewöhnlich einen Kaiserschnitt bei jeder Entbindung. (Die Hysterotomie sollte man nicht mit der Hysterektomie verwechseln, d.h. der vollständigen Entfernung der Gebärmutter.)
Prostaglandin-Injektion Das Hormon Prostaglandin wird in das Fruchtwasser der Amnionhöhle injiziert. Dies Hormon bewirkt Kontraktionen der Gebärmutter (“künstliche Wehen”), durch die der tote Fötus ausgestoßen wird. Wie nach einer Fehlgeburt müssen dann alle Gewebereste mit einer Ausschabung entfernt werden.
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