Selbsthilfegruppen

Intersexualität - Unser Umgang mit der Intersexualität

Weitere Änderungen - Selbsthilfegruppen

Wie schon mehrfach erwähnt, gibt es heute eine Reihe von intersexuellen Interessen- und Selbsthilfegruppen. Einige davon befassen sich mit einer Vielzahl von Befunden, andere spezialisieren sich auf chromosomale oder hormonelle Probleme. Alle diese Gruppen aber sind sich in einem Punkt einig: Sie wollen die medizinische, psychologische, soziale und rechtliche Situation von Personen verbessern, die mit uneindeutigen äußeren und/oder inneren Geschlechtsorganen geboren sind. Um dies zu erreichen, versuchen die Gruppen nicht nur Betroffene und deren Familien aufzuklären, sondern auch Angehörige medizinischer und juristischer Berufe und die allgemeine Öffentlichkeit. Sie suchen den ständigen Dialog mit Forschern, Ärzten und Rechtsanwälten, schreiben Artikel und geben Interviews. Vor allem aber stellen sie verlässliche Informationen zur Verfügung und helfen, wenn möglich, im konkreten Fall auch Einzelpersonen. Eines ihrer wirksamsten Medien ist inzwischen das Internet. Viele ihrer Websites sind sehr informativ, selbst für Spezialisten, nicht nur weil sie über die neuesten Forschungsergebnisse berichten, sondern auch, weil sie die äußerst lehrreichen, persönlichen Erfahrungen betroffener Patienten artikulieren. Kurz: Intersexuelle Interessen- und Selbsthilfegruppen sind jetzt ein integraler Bestandteil jedes ernsthaften Umgangs mit Intersexualität. Ihre Hauptziele lassen sich so zusammenfassen:

  • Information und Aufklärung, um unnötige Scham, Geheimniskrämerei, Unwissenheit, Vorurteil und Diskriminierung gegenüber Intersexuellen abzubauen
  • Völlige Offenlegung und Begründung ärztlicher Diagnosen und Behandlungsvorschläge.
  • Kampf gegen die routinemäßige chirurgische “Normalisierung” atypischer Geschlechtsorgane.
  • Die Geschlechtszugehörigkeit als weiblich oder männlich soll nach Maßgabe der wahrscheinlichen späteren Entwicklung des Kindes getroffen werden, nicht aufgrund akuten Konformitätsdrucks kurz nach der Geburt.
  • Verbesserter Zugang zum Gesundheitssystem.
  • Unterstützung von Betroffenen und deren Familien durch Bereitstellung aller Informationen, die sie brauchen.

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