Terminologie

Empfängnisverhütung

Ein komplexes Thema

Terminologie
In der Diskussion über die Empfängnisverhütung verrät oft schon die Sprache der verschiedenen Wortführer ihren ideologischen Standpunkt. So sprechen einige vorzugsweise von „
Geburtenkontrolle”. Dieser Ausdruck schließt den Schwangerschaftsabbruch (die Abtreibung) ein, denn auch dadurch wird eine Geburt verhindert. In den meisten Fällen geht es aber gar nicht um die Verhinderung einer Geburt, sondern einer Empfängnis bzw. einer Schwangerschaft, und deshalb sind Ausdrücke wie "Schwangerschaftskontrolle", "Empfängniskontrolle" oder "Empfängnisverhütung" genauer. Einige Autoren bestehen auf dem Ausdruck "Familienplanung." Hiermit wird suggeriert, dass die Empfängnisverhütung nur innerhalb der Ehe ihren Platz hat, d.h. dass sie nur dazu dient, die Größe einer Familie zu bestimmen. Für ledige Frauen und Männer, die keine Familie planen, käme sie also nicht in Frage. Diese alte Ideologie steckt auch noch im Namen der deutschen Organisation „Pro Familia“ (lat. „Für die Familie“), die in ihrer praktischen Arbeit aber längst darüber hinaus ist. Das Wort "Schwangerschaftsplanung" wäre sicherlich objektiver. Ein weiterer Begriff, "verantwortliche Elternschaft", appelliert an das Gewissen von Menschen, die vielleicht gleichgültig und fatalistisch gegenüber möglichen Schwangerschaften sind. Der neutrale Ausdruck, "Planned Parenthood” (geplante Elternschaft) wird von einer weltweiten Organisation genutzt, die Empfängnisverhütung für alle propagiert, ob sie nun verheiratet sind und eine Familie planen oder nicht.

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