Empfängnisverhütung

Ein komplexes Thema

Jugendliche
Es gibt inzwischen viele öffentliche und private Einrichtungen und Organisationen (wie etwa „Pro Familia“), die versuchen, die Empfängnisverhütung auch Jugendlichen zugänglich zu machen. Wie es scheint, brauchen diese in der Tat eine solche Hilfe noch eher als die Erwachsenen. Die Jugendlichen sind zwar nach ihrer Pubertät „sexuell reif“, d.h. fortpflanzungsfähig, müssen oft aber noch jahrelang warten, bis sie heiraten und eine Familie ernähren können. Viele sind sich auch über ihre eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und Ziele noch im Unklaren. Oft wissen sie nicht genug über die Empfängnisverhütung, oder sie ist ihnen gleichgültig. Einige gehen bewusst ein Risiko ein, weil sie hoffen, dass “die Natur” für sie entscheidet, und dass eine Schwangerschaft ihrem Leben irgendwie Sinn und Struktur verleihen würde. Sie glauben vielleicht, dass ein eigenes Baby sie unabhängiger von ihren Eltern macht, dass sie dann endlich „für voll genommen“ werden, oder dass sie auf diese Weise anderen „etwas beweisen“ oder es ihnen “heimzahlen” können. Einige Mädchen täuschen absichtlich ihre Sexualpartner („ich nehme die Pille“), um sie dann mithilfe ihrer Schwangerschaft zur Ehe oder wenigstens zu einer festen Beziehung zu zwingen. Die meisten Organisationen, die mit Jugendlichen arbeiten, kennen diese Probleme. Deshalb beschränken sie sich nicht darauf, einfach empfängnisverhütende Mittel zu verteilen, sondern versuchen auch, Alternativen aufzuzeigen und verantwortungsvolles Handeln zu ermutigen. Häufig laden sie Mädchen und Jungen zusammen zu persönlichen Gesprächen ein. Damit wird ihnen auch klar gemacht, dass die Empfängnisverhütung immer die Verantwortung beider Partner ist. Merke: