Pioniere moderner Geburtsmethoden

Geburt

Historische Anmerkungen

Pioniere moderner Geburtsmethoden
Moderne Geburtsmethoden wurden die Pionierarbeit engagierter Ärzte möglich. Einige dieser Ärzte sind:

Grantley Dick-Read (1890-1959), ein britischer Geburtshelfer, kam zu der Überzeugung, dass die meisten Schmerzen bei der Geburt auf unnötige Muskelspannungen zurückzuführen sind. Seine Methode der "natürlichen Geburt " ist darauf angelegt, durch entsprechende Übungen für Entspannung zu sorgen.

Fernand Lamaze (1890-1957), ein französischer Geburtshelfer, entwickelte die Methode der "bewussten Geburt", die inzwischen sehr viele Anhänger hat. Die Methode beruht auf der Annahme, das Wehen und Geburt Stress-Situationen sind, und dass die aktive Mitarbeit der Frau der beste Weg zu ihrer Bewältigung ist.

Robert Bradley (1917-1998), ein amerikanischer Geburtshelfer, entwickelte die  "Geburt mit dem werdenden Vater als Trainer". Diese Methode nutzt intensive Trainingskurse, bei denen die werdende Mutter unter der Anleitung des werdenden Vaters lernt, sich zu entspannen. Der Kurs dauert länger als ein Kurs nach Lamaze, aber viele Eltern sind davon begeistert. Das Ziel ist, eine tiefe Entspannung sowie eine enge körperliche und seelische Nähe zwischen den Partnern zu erreichen, ohne dass irgendwelche Medikamente ins Spiel kommen.

Frédéric Leboyer (1921-1986), ein französischer Geburtshelfer, führte eine neue Methode ein und nannte sie "Geburt ohne Gewalt". Bei dieser Methode steht das zu gebärende Kind im Mittelpunkt. Sie soll die natürlichen Bedingungen fortsetzen und unterstützen, unter denen sich der Fötus im Mutterleib entwickelt hat - Dunkelheit, Stille und engster Kontakt mit der Mutter. Der Geburtsraum ist deshalb nur schwach erleuchtet, ein warmes Bad ist vorbereitet, und das medizinische Personal arbeitet schweigend. In dieser Umgebung sind auch die Neugeborenen still und geben bei weit geöffneten Augen zufriedene Laute von sich. Sie werden dann sofort auf den Bauch der Mutter gelegt, und die Nabelschnur bleibt zunächst erhalten, bis das Kind normal atmet. Die Mutter massiert ihr Kind sanft, das dann in sein warmes Bad gelegt wird. Der ganze Vorgang ist darauf angelegt, das “Geburtstrauma” für das Kind zu verringern, das ja gerade zu dieser Zeit ein hochsensibles Geschöpf ist.

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