Geburt
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Historische Anmerkungen
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Die erste Revolution in der Geburtspraxis Bis tief ins 19. Jhdt. hinein starben viele Frauen während oder kurz nach der Geburt. Selbst in Krankenhäusern war die Sterblichkeitsquote junger Mütter sehr hoch. Erst 1847 entdeckte ein ungarischer Arzt namens Ignaz Semmelweis (1818-65) in Wien, dass das gefürchtete “Kindbettfieber” auf mangelnde Hygiene auf den Geburtsstationen zurückzuführen war. Dort wurden die Frauen von Ärzten untersucht, die sich vorher ihre Hände nicht gewaschen und desinfiziert hatten. Semmelweis bestand deshalb darauf, dass seine Assistenten sich jedes Mal die Hände wuschen, bevor sie eine Patientin anfassten. So konnte er tatsächlich auf seiner Station die Sterberate der jungen Mütter deutlich senken. Dennoch fand er kaum Unterstützung bei seinen Kollegen, die seinen guten Rat sehr bald vergaßen. Ja, er wurde sogar aus seiner Klinik entlassen. Danach wechselte er an die Universität in Pest (heute Teil von Budapest), aber wirkliche Anerkennung blieb ihm weiterhin versagt. Er starb in einer Irrenanstalt im Alter von 47 Jahren. Am Ende aber wurde seine Entdeckung anerkannt und seine Empfehlung dann weitgehend in die Praxis umgesetzt. So wurde und wird dieser medizinische Pionier, wenn auch sehr verspätet, bis heute mit dem Beinamen “Retter der Mütter“ geehrt. |