Geburt
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Historische Anmerkungen
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Die Geburt vor der Entwicklung der modernen Medizin Selbst in der frühen Neuzeit wurden Frauen über ihre eigenen Körperfunktionen bewusst im Dunkeln gelassen. Das ganze Thema der menschlichen Fortpflanzung war tabu. Die Geschlechtorgane galten als schmutzig. Es war sogar “unanständig”, sich selbst nackt im Spiegel zu betrachten. Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt waren bedrohliche Geheimnisse. Kein Wunder, dass viele Frauen Angst davor hatten, Mütter zu werden - sie besaßen kein rechtes Gefühl für ihren eigenen Körper. Damals war die Geburt ein deprimierendes, entwürdigendes und gefährliches Erlebnis. Man glaubte z.B., eine Frau müsse ihr Kind unbedingt “in Schmerzen gebären”, denn dies würde ihre mütterlichen Gefühle verstärken. Ihr blieb nichts anderes übrig, als eine völlig passive Rolle zu spielen. Da sie den Geburtsvorgang nicht verstand, wusste sie kaum, wie ihr geschah. Außerdem führten mangelhafte hygienische Verhältnisse zuhause und im Krankenhaus oft zu gefährlichen Infektionen. So starben viele Mütter im Kindbett, und viele Neugeborene überlebten die ersten Wochen ihres Lebens nicht.
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Historische Ilustrationen der Geburt. (Links) Spätes Mittelalter: Ein Kaiserschnitt. (Rechts) 18. Jhdt.: Eine Hebamme hilft bei der Geburt.
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