Der Pearl-Index

Empfängnisverhütung

Methoden: Erfolg und Misserfolg

Der Pearl-Index
Um festzustellen, wie wirksam eine Methode der Empfängnisverhütung ist, braucht man eine genügend große Stichprobe. Als ausreichend gelten 1200 Monate ihrer Anwendung. Das heißt in der Praxis: Ein Jahr lang folgt man den Erfahrungen von 100 Frauen, die regelmäßig Vaginalverkehr haben und dabei eine bestimmte Methode anwenden. Nach Ende dieses Jahres zählt man dann die unerwünschten Schwangerschaften in dieser Gruppe. Wenn 2 von diesen Frauen in den letzten 12 Monaten schwanger geworden sind, dann ist für die angewandte Methode die Versagerquote, d.h. der Pearl-Index: 2. Wenn in der gleichen Zeit 5 Frauen schwanger wurden, dann ist der Pearl-Index 5. Mit anderen Worten:
Je höher der Pearl-Index, desto größer die Versagerquote. Umgekehrt: Je niedriger der Pearl-Index, desto größer die Wirksamkeit der betreffenden Methode.
Die Zahlen im Pearl-Index sollten aber nicht als absolut missverstanden werden. Zunächst ist zu bedenken, dass diese Zahlen aus verschiedenen Quellen stammen. Einige werden einfach von der Industrie geliefert, andere sind Schätzungen mit unterschiedlich großen Spielräumen. Dennoch wird die Gesamtbewertung und Gewichtung von den meisten Fachleuten akzeptiert. Jedenfalls versagt eine bestimmte Methode oft nur, weil sie nicht richtig und nicht konsequent angewendet wird. Aus diesem Grunde gilt: Der Pearl-Index kann immer nur ein Hinweis sein, eine Hilfe, eine erste Orientierung, eine allgemeine Information. In diesem Sinne hat er seinen Wert neben mehreren anderen Faktoren, die ein Paar bei der Empfängnisverhütung berücksichtigen muss.

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