Kastration im Erwachsenenalter

Geschlecht - Grundaspekte des Geschlechtlichen

Die Rolle der Hormone: Testosteron

Welche Folgen hat eine Kastration für das Sexualverhalten?
Kastration im Erwachsenenalter
Die Kastration beim erwachsenen Mann wirkt anders: Auch er wird unfruchtbar, aber seine sexuelle Fähigkeit, Motivation und Leistung sind deshalb nicht unbedingt sofort beendet. Auf Dauer tritt rein körperlich fast immer eine sehr erhebliche Dämpfung ein, und die sekundären Geschlechtsmerkmale bilden sich zurück. Auf der psychosozialen Ebene können aber manche sexuellen Skripte noch weiter ausagiert werden. Die sexuelle Orientierung des Betroffenen ändert sich nicht. Eine Kastration kann notwendig werden wegen Hodenkrebs oder anderer Krankheiten. In solchen Fällen können die negativen Folgen (mit Ausnahme der Unfruchtbarkeit) durch eine entsprechende Hormonbehandlung ausgeglichen oder zumindest begrenzt werden.

Kastration von Sexualstraftätern
Die Kastration ist auch als juristische Maßnahme bei verurteilten gewalttätigen Sexualstraftätern angewandt worden. In den letzten Jahren ist die chirurgische Kastration von Sexualstraftätern zunehmend durch die sog. chemische bzw. hormonale Kastration ersetzt worden. Durch die Behandlung mit Cyproteronazetat und ähnlichen Substanzen wird die Hormonproduktion in den Gonaden unterdrückt. Diese Art der "Kastration" läßt sich natürlich rückgängig machen, indem die Behandlung beendet wird.

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