Archiv für Sexualwissenschaft


Sexualwissenschaft und Sexualpolitik

Erwin J. Haeberle

Erschienen in: Sexualwissenschaft und Sexualpolitik,
Schriftenreihe Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, Bd. 3, hg. von R. Gindorf u. E.J. Haeberle, Walter de Gruyter, Berlin 1992, S. 3-14


Zeitschrift für Sexualwissenschaft und Sexualpolitik - so hieß das erste Periodikum unseres Faches in den zwanziger Jahren unter seinem Herausgeber Max Marcuse. In ihrer Urform von 1908, herausgegeben von Magnus Hirschfeld, hatte die Zeitschrift zwar das Wort 'Sexualpolitik' noch nicht im Titel geführt, sie hatte aber bereits den entscheidenden Anstoß gegeben: Hirschfeld selbst hatte in einem programmatischen Artikel die Sexualpolitik als eines von 14 Teilgebieten der Sexualwissenschaft benannt. Kurz, für unsere sexologischen Pioniere bestand nie ein Zweifel, daß ihre Tätigkeit eine politische Seite hatte und sie sprachen dies auch von Anfang an offen aus.

Es lohnt sich vielleicht, Hirschfelds heute schwer zugängliche Skizze vollständig zu zitieren:

"Die Aufgabe der Sexualpolitik ist es, den Geschlechtstrieb dem Staat und der Gesellschaft nutzbar zu machen, weniger im Sinne des Matthias Corvinus, welcher den in gewisser Beziehung ja auch sexualpolitischen Vers verfaßte:

Bella gerant alii, tu, felix Austria nube,
Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus.

als in der Schaffung einer Sexualordnung überhaupt. Der moderne Staat hat dieser Aufgabe nur in einer Hinsicht entsprochen, indem er in der ehelichen Verbindung ein kulturell höchst bedeutsames Fundament sanktionierte. Im übrigen aber hat er sich mehr auf eine negative Tätigkeit beschränkt und durch diese möglichst alles hintan zu halten sich bemüht, was außerhalb dieser Sexualordnung fällt. Wohl oder übel aber hat er sich mit der Zeit zu Konzessionen bereit finden müssen, wie die Bestimmungen über die Ehescheidung, die Ehen zur linken Hand, Verfolgung des Ehebruchs nur auf Antrag und manches andere zeigen. Er hat sich eben der Wucht der Verhältnisse beugen müssen, die deutlich genug lehren, daß es trotz aller Bemühungen niemals und nirgends gelungen ist, die Ehe als die alleinige Stätte sexueller Beziehungen zur Durchführung zu bringen.

Es gab Staaten, die in höherem Maße, wie wir, es verstanden, die sexuellen Realitäten zu fruktifizieren, sie zu veredeln und in den Dienst des Ganzen zu stellen. Verfolgt man aber historisch die sehr allmähliche Änderung der Anschauungen auf den verschiedenen Gebieten sexuellen Lebens, so darf man alles in allem wohl hoffen, daß die meisten Kulturstaaten nach und nach wieder dahin gelangen werden, neben der möglichsten Förderung glücklicher Ehen - hier steht die Wirtschaftspolitik in den engsten Beziehungen zu der Sexualpolitik (z. B. Ermöglichung frühzeitigerer Eheschließungen) - auch anderen als ehelichen Beziehungen eine gewisse Daseinsberechtigung zu vergönnen.
Kontrastiert das Staatsgesetz zu sehr mit dem Naturgesetz, so ergeben sich auf die Dauer unhaltbare Zustände, deren Beseitigung allerdings kaum je eintritt, ohne daß vorher viele Unglückliche den menschlichen Irrtümern geopfert wurden". 1

Dieser gestelzte, gewollt harmlos betuliche und aus heutiger Hörweite fast komisch klingende Text hält dennoch das entscheidende Kriterium für die Bewertung aller Sexualpolitik fest: Wie viele Menschen werden durch sie glücklich oder unglücklich gemacht? Daran schließen sich, wie von selbst, die weiteren Fragen an: Ist das Glück der einen nur durch das Unglück der anderen zu erkaufen? Wird es auch im sexualwissenschaftlichen Idealstaat sexuelles Unglück geben? Die letztere Frage hätte Hirschfeld sicherlich bejaht, aber die Tatsache, daß er die Sexualpolitik zum Gegenstand seiner Wissenschaft machen wollte, spricht für seine Zuversicht, das Unglück mit rationalen Mitteln aufs Minimum beschränken zu können.

Im wirklichen Leben wurde und wird allerdings Sexualpolitik fast immer und überall ohne nennenswerten rationalen Einfluß gemacht. Im Gegenteil, ihre Basis ist oft so unwissenschaftlich wie möglich; besteht sie doch meist aus einer schwer zu entzerreriden Kombination von religiösen Dogmen, magischen und anderen abergläubischen Ideen, populären Vorurteilen, ökonomischen Erwägungen und nackten Machtinteressen. Ja, man könnte fast sagen, daß von allen politischen Unternehmungen die Sexualpolitik
quasi per definitionem die irrationalste ist.

Wenn
Hirschfeld dennoch hoffte, sein eigener Staat, das wilhelminische Kaiserreich, werde unter der "Wucht der Verhältnisse" am Ende "die sexuellen Realitäten fruktifizieren", d. h. anerkennen und zum Wohle aller fruchtbar machen, so hatte er dazu einen sehr aktuellen Anlaß. Wie er an anderer Stelle in der gleichen Zeitschrift berichtete, war er als Sachverständiger am Anfang der sogenannten Harden - Moltke -Eulenburg - Prozesse aufgetreten, die damals die Grundfesten der Nation zu erschüttern schienen. Es ging dabei um die angebliche Homosexualität in hohen und höchsten Regierungs - und Hofkreisen, um eine vermeintliche "Kamarilla" von "unmännlichen" Schöngeistern, die Kaiser Wilhelm II eine "schwächliche" Außenpolitik eingeredet haben sollten. Vor allem galten die Angriffe dem Fürsten Philipp zu Eulenburg und Hertefeld, einem sehr engen Freund des Kaisers. Man produzierte schließlich einige altgewordene bayerische Fischer und Jagdgehilfen, die nach eigener Aussage vor vielen Jahren in ihrer Jugend mit dem Fürsten homosexuell verkehrt hatten. Dieser bestritt jedoch alles und entzog sich seiner Verurteilung wegen Meineids, indem er einen physischen Zusammenbruch erlitt und verhandlungsunfähig wurde. Wenn also die Skandalprozeßreihe am Ende eigentlich ohne greifbares Ergebnis blieb, so fügte sie doch dem Reich auch international erheblichen Schaden zu.

Die "
Eulenburg - Affäre" ist mit ihrer Demaskierung der Feigheit und Heuchelei herrschender Kreise, mit ihrer hysterischen Presse und verhetzten Leserschaft durch aus der "Dreyfus - Affäre" vergleichbar, die in Frankreich eine ähnlich verheerende Rolle spielte. War dort der Antisemitismus die treibende Kraft gewesen, so war es hier die Homophobie, ein atavistisches "gesundes Volksempfinden", das keine Abweichung von der propagierten sexuellen Norm duldete. Diesen "Schwulenhaß" hatte schon einige Jahre vorher der "Kanonenkönig" Friedrich Krupp zu spüren bekommen, als im sozialdemokratischen Vorwärts "Enthüllungen" über seine homosexuellen Eskapaden auf Capri erschienen. Krupps anschließender Selbstmord hatte aber das Klima nur scheinbar beruhigt. Jetzt trat wieder eine dramatische Verschlechterung ein, und so wurden auch Hirschfelds eigene Versuche zunichte, den berüchtigten Homosexuellenparagraphen 175 vom Gesetzgeber streichen zu lassen.

Zwar hätte man in Deutschland die Skandalkampagne auch ohne diesen Paragraphen begonnen, denn die dort herrschende sexuelle Intoleranz ließ sich - anders als etwa in Frankreich - auf jeden Fall politisch ausschlachten, aber viele weniger prominente Männer wären zumindest in ihrem Alltagsleben verschont geblieben. Stattdessen vermehrte hier das Gesetz sinnloserweise die Summe des sexuellen Unglücks und züchtete ein ausgedehntes Erpresserwesen, das alle Klassen, besonders aber reiche und hochgestellte Persönlichkeiten bedrohte. Kurz, indem der Staat in gewollter Blindheit die sexuellen Realitäten verkannte, schuf er sich unnötige soziale und politische Probleme, die ihn gelegentlich sogar in ernsthafte Krisen stürzten.

Diese flüchtigen historischen Reminiszenzen produzieren heute vielleicht bei vielen ein ungeduldiges Kopfnicken oder gar ein Gähnen wegen ihrer offensichtlichen Banalität. Wer sich aber überzeugen will, wie böse diese Banalitäät weiterhin ist, braucht nur in die Zeitung zu sehen. Dort stehen fast jeden Tag neue Sensationsberichte über die weltweite Ausbreitung von AIDS und über drastische Bekämpfungsmaßnahmen. Ich greife einige Meldungen vom Tage wahllos heraus:

"Washington, 29. April 1988 Der US - Senat billigte ein Gesetzespaket von 665 Millionen Dollar für AIDS - Aufklärung und Behandlung, ... es wurde aber von dem konservativen Senator Jesse Helms so ergänzt, daß keine Bundesmittel für Aufklärungsmaterial ausgegeben werden dürfen, die "direkt oder indirekt homosexuelle Handlungen fördern oder ermuntern". Diese Ergänzung wurde mit überwältigender Mehrheit von 71 zu 18 Stimmen beschlossen. Helms machte sich den Ekel über eben die lebhafte Darstellung der Homosexualität zunutze, die von vielen AIDS - Experten für notwendig erachtet wird, um den 'Schwulen' klare Informationen zur Verhütung zu vermitteln. Der republikanische Senator zeigte Kollegen ein 'schwules' Video zur AIDS - Aufklärung in seinem Büro. 'Den Senatoren, die das Video sahen, wurde übel', sagte Helms".2

Hier sehen wir moderne, reale Sexualpolitik in Aktion: Der Gesetzgeber bewilligt Millionen für Aufklärung, stellt aber gleichzeitig sicher, daß sie unwirksam bleibt. Warum? Weil gewissen Politikern beim Anblick wirksamer Materialien angeblich "übel wird". Diese Empfindlichkeit zeigt sich auch auf Landesebene, und so darf inzwischen etwa das bestbewährte Aufklärungsmaterial der
San Francisco AIDS Foundation nicht mehr innerhalb Kaliforniens versandt werden. Unter diesen Umständen wird die Bewilligung von Aufklärungsgeldern zum zynischen Alibi für fehlenden Mut, das Problem ehrlich anzupacken. Um seiner Vorurteile willen ist man durchaus bereit, die Vorbeugung scheitern und Menschen sterben zu sehen.

Im zitierten Fall wurde allerdings der Schaden bald durch ein anderes legislatives Manöver eines anderen Senators begrenzt. Es gelang dem liberalen Senator Kennedy, eine weitere, umfassendere Ergänzung durchzupeitschen, die nun besagt, daß "genaue Informationen über die Minderung des Infektionsrisikos nicht beschränkt werden dürfen".
3

Noch aufschlußreicher ist eine andere Zeitungsmeldung aus der gleichen Woche:

"Concord, New Hampshire, 22. April 1988 Ein mit Bundesmitteln finanziertes Handbuch, das einen Leitfaden für die Sexualerziehung Jugendlicher enthält, hat in diesem konservativen Staat einen politischen Feuersturm ausgelöst, weil es Homosexualität als normal beschreibt.

Das Handbuch wurde von Behördenvertretern auf allen Ebenen, auch von Gouverneur
John H. Sununu, kritisiert. Die Bundesregierung hat Schritte eingeleitet, die Verteilung zu unterbinden.

Das Handbuch, das auch andere Themen wie Schwangerschaft, Vergewaltigung, Empfängnisverhütung und sexuellen Mißbrauch diskutiert, wurde für die Beratungsklinik im Regierungsbezirk Stafford erstellt. Der Klinikdirektor verteidigte das Buch mit den Worten: Es erkennt an, daß es homosexuelle Jugendliche gibt und daß sie oft zur Zielscheibe von Haß, Vorurteilen und Gewalt werden. Dies sind die Reaktionen, die man als Homophobie bezeichnet. Das Buch versucht, das Thema Homophobie anzusprechen, Unsere Position befindet sich im Einklang mit jeder anerkannten medizinischen, psychologischen, pädagogischen und juristischen Vereinigung des Landes. Wir sagen, das Problem heißt Homophobie.'

Die gewählten Behördenvertreter des Regierungsbezirks Stafford beschlossen, die Finanzierung der Klinik einzustellen, gaben aber später nach und boten das Geld unter der Bedingung wieder an, daß die Verteilung des Buches aufhört. Einer der Politiker sagte: 'Ich bin nicht gegen Sexualerziehung, aber wenn Lehrer den Kindern erzählen, Lesben und Homosexuelle sind normal und gesund, das ist nicht O.K.' ".
4

Hier sind wir nun sehr nah am Quell der großen Sexualpolitik: Lokalpolitiker setzen die Vorurteile ihrer Wähler mit allen Mitteln durch, und die Wissenschaft wird kurzerhand zum Schweigen gebracht. Wenn das Beratungsmaterial die Homosexualität nicht ausdrücklich stigmatisiert, dann wird eben die ganze Klinik geschlossen, und es gibt auch keine sonstige Beratung mehr. Die ursprünglichen Geldgeber des Buches auf Bundesebene beeilen sich mit ihrer Kehrtwendung und sorgen dafür, daß ihre Investition von Steuergeldern so schnell wie möglich als verloren abgeschrieben wird. Ironischerweise geschieht dies alles in einer sozialpolitisch sehr gefährlichen Situation: Einerseits nehmen Gewalttaten gegen Homosexuelle überall in den USA zu, andererseits aber macht AIDS deren freiwillige Kooperation mit den Gesundheitsämtern immer dringlicher nötig.

Wohlgemerkt, es handelte sich bei dem beanstandeten Buch nicht um irgend etwas sexuell Explizites oder Detailliertes, bei dem Senatoren in Washington "übel wird", sondern nur um den allgemeingehaltenen Versuch, die heute akzeptierte wissenschaftliche Lehrmeinung über Homosexualität an sich zu verbreiten. Aber schon das erwies sich als unmöglich.

Wie sich inzwischen herausstellt, ist dies merkwürdige Beispiel von lokaler Sexualpolitik nicht auf die USA beschränkt. Vielmehr gibt es jetzt einen sehr ähnlichen Versuch in Großbritannien, wo Behörden auf lokaler Ebene durch ein neues Gesetz gezwungen werden sollen, "kein Material mehr zu publizieren, das Homosexualität propagiert", und wo "Schulen nicht lehren sollen, Homosexualität sei akzeptabel als eine angebliche Familienbeziehung".
5 Diese letztere Forderung scheint etwas unklar. Gemeint ist aber wohl, daß homosexuelle Paare mit eigenen oder adoptierten Kindern irgendwie geächtet werden sollen. Daß die Paarbindung selbst verhindert werden soll, scheint kaum glaubhaft, da sonst die Regierung ja implizit den häufigen Partnerwechsel befördern würde und somit den Kampf gegen AIDS sofort aufgeben müßte.

Was sich das britische Parlament bei diesem Gesetz denkt, ist kaum zu erahnen. Wahrscheinlich will man hier einfach einem puritanischen Ressentiment Luft machen oder irgend ein vermeintliches "moralisches Zeichen" setzen. Auf jeden Fall handelt es sich - wie auch in den amerikanischen Beispielen - um eine Art Trotzreaktion, einen Protest gegen die sexuellen Realitäten, die man einfach nicht zur Kenntnis nehmen will und die auch für jeden anderen unsichtbar gemacht werden sollen.

Es ist vielleicht kein Zufall, daß diese Verleugnungsstrategien gerade jetzt versucht werden, da man sich der tödlichen Bedrohung durch AIDS gegenüber sieht. Es ist, als seien manche Gesellschaften so erschrocken, daß sie sich in ihrer Panik noch schnell zusätzliche Probleme schaffen, um zunächst einmal vom Hauptproblem abzulenken. Daß aber auch dieses selbst durch solche Kopflosigkeit noch verschlimmert wird, sieht höchstens der Wissenschaftler, den man als lästig beiseite schiebt.

Der selbstzerstörerische Zug abendländischer Sexualpolitik ist schon oft bemerkt worden, auch im Zusammenhang mit anderen sexologischen Themen wie Pornographie, Prostitution, Empfängnisverhütung oder Schwangerschaftsabbruch; die Homosexualität bleibt aber ein
quasi 'klassischer' Testfall für die Rationalität sexualgesetzlicher Regelungen, und heute, inmitten einer weltweit drohenden AIDS-Katastrophe, wird er zum Testfall für unseren kollektiven Überlebenswillen. Da bisher in den westlichen Industrienationen die meisten HIV-Infizierten und AIDS-Kranken homosexuelle und bisexuelle Männer sind, ist es für jeden ernsthaften Vorbeugungsversuch unverzichtbar, wenigstens deren Lebensrealitäten wahrzunehmen. Wer diese Wahrnehmung willentlich behindert, befördert damit gleichzeitig die Ausbreitung der Epidemie. Wenn also amerikanische und britische Gesetzgeber durch gezielte Stigmatisierung homosexuelles Verhalten in den Untergrund drängen und gleichzeitig verbieten, daß es durch adäquate Aufklärung "ansteckungssicher" gestaltet wird, so fügen sie damit der Gesamtgesellschaft - am Ende also auch sich selbst - großen Schaden zu.

Der höchste amerikanische Gerichtshof etwa hatte kürzlich die Gelegenheit, Antihomosexuellengesetze für verfassungswidrig zu erklären. Er tat es nicht, sondern bestätigte das Recht einzelner Bundesstaaten, solche Gesetze zu erlassen, die denn auch in 22 dieser Staaten noch in Kraft sind. Jeder homosexuelle HIV- Infizierte, der dort seine Sexualpartner nennt, bezichtigt damit sich und diese eines Verbrechens, auf das die Zuchthausstrafe steht. Offensichtlich kann dies die Betreffenden kaum dazu ermuntern, den Behörden behilflich zu sein. Die Gesundheitsämter wiederum werden gezwungen, ihren Klienten Vertraulichkeit und Schutz vor dem Staatsanwalt zuzusichern. Im Endeffekt wird aber selbst dieser das Gesetz so weit wie möglich ignorieren, um die Vorbeugung nicht zu gefährden. So erscheint auch dieses Stück Sexualpolitik bestenfalls als schizophren. Die Durchschnittsbevölkerung aber, die einerseits gar keine systematische "Schwulenverfolgung" will, ist andererseits damit zufrieden, ihre Moralvorstellungen für alle verbindlich kodifiziert zu haben. Was bleibt, ist eine selbstgerechte, sinnlose Geste - Ausdruck widerstreitender Impulse und ungelöster ideologischer Konflikte. Aber auch dieser Geste werden, in
Hirschfelds Worten, "viele Unglückliche geopfert".

Hirschfeld und seine Kollegen glaubten, wie gesagt, durch ihre Forschungen mäßigend auf die zumeist sinnlos destruktive Sexualpolitik ihrer Zeit einwirken zu können. Nicht umsonst hatten fast alle eine umfassende Sexualreforrn auf ihr Banner geschrieben. Hirschfelds eigener Wahlspruch nannte deutlich ihr gemeinsames Ziel: "Per scientiam ad justitiam" - durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit!

Ihre Zuversicht wurde durch die enormen Schwierigkeiten kaum erschüttert, die sich ihnen entgegen stellten. Auch hier spielte Großbritannien wieder eine unrühmliche Rolle. Der größte englische Sexualforscher,
Havelock Ellis, mußte seine Bücher in Deutschland und in den USA erscheinen lassen. In seinem Heimatland blieben sie während seines ganzen, sehr langen Lebens verboten. Hirschfelds erste statistische Erhebung homosexuellen Verhaltens wurde nach ersten Resultaten ebenfalls mit juristischen Mitteln unterbunden. Sein Aufklärungsfilm über die Homosexualität "Anders als die Andern" (1919) fiel nach wenigen Aufführungen der Zensur zum Opfer. Wilhelm Reich wurde wegen seiner Sexualaufklärungskurse aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen. Allen Konservativen war er aber erst recht ein Dorn im Auge. Schließlich flüchtete er, wie viele andere Sexologen, vor der Naziherrschaft ins Exil.

Der Triumph dieser Barbarei in Deutschland und ihr späterer Sieg über weite Teile Europas brachte natürlich den bisher größten Rückschlag für die Sexologie. Jeder hier weiß davon, und so erspare ich mir die Einzelheiten. Aber erst nach seinem Untergang zeigte sich, wie gründlich der Nazismus gerade diese Wissenschaft zerstört hatte. Sie lag noch jahrzehntelang darnieder und wurde schließlich nur an wenigen Orten in rudimentärer Form wiederbelebt. In ihren Geburtsort Berlin ist sie bis heute nicht zurückgekehrt.

Darin liegt ein wichtiger Hinweis, daß es nicht allein
Hitler und seine Anhänger gewesen sein können, die für den desolaten Zustand heutiger Sexualforschung verantwortlich sind. In der Tat werden weitere Gründe bei einem erneuten Blick auf die Vereinigten Staaten erkennbar. Die amerikanische Sexualforschung hatte schon zu Anfang unseres Jahrhunderts mit isolierten und seinerzeit unpublizierten Versuchen begonnen. Das öffentliche, aber auch das akademische Klima waren größeren Unternehmungen dieser Art nicht eben günstig. Stattdessen wurde die Szene von verschiedenen Propagandisten beherrscht, deren sexualfeindliche, pseudowissenschaftliche Traktate teilweise auch, wie im Falle von Kellogg (cornflakes) und Graham (crackers), direkt oder indirekt dem Verkauf von keuschheitserhaltender "Gesundheitsnahrung" dienten.6

Seit etwa 1914 bestand allerdings die Chance, ernsthafte Forschungen zu betreiben, da die Familie
Rockefeller an der Sexualwissenschaft interessiert war und versuchte, sie finanziell zu fördern. Diese Unterstützung wurde in den zwanziger Jahren noch deutlicher angeboten und führte dann zur Schaffung eines besonderen sexologischen Komitees im "Nationalen Forschungsrat". Das Komitee erwies sich jedoch bald eher als Bremse denn als Beschleuniger der gewünschten Forschung. Die hochangesehenen wissenschaftlichen Mitglieder, die das Geld verteilen sollten, stellten sicher, daß es für "respektable" biologische Untersuchungen zweckentfremdet wurde. Eine Erforschung der menschlichen Sexualität fand also überhaupt nicht statt; sie wurde von den dafür angeworbenen traditionellen Akademikern absichtlich verhindert.

Vor allein waren sie gegen jede Art sozialwissenschaftlicher Sexualforschung, die ihnen als besonders verdächtig galt. Sie vermieden auch jeden Kontakt mit 1211 damals führenden deutschen Sexologen, sprachen sich gegen eine eigene sexualwissenschaftliche Zeitschrift aus und legten noch nicht einmal eine Spezialbibliothek oder Sammlung an. Als
Hirschfeld 1930/31 durch die USA reiste, vermieden diese Honoratioren jeden Kontakt mit ihm und taten auch ein paar Jahre später nichts, um den von den Nazis exilierten Sexualwissenschaftlern unter die Arme zu greifen. Hier zeigte sich die ganze Konventionalität und Unfähigkeit der etablierten Wissenschaft gegenüber "außerhalb" entstandenen, wirklich neuen Ideen. Am Geld lag es nicht - die Rockefellers standen sozusagen mit gezückter Börse bereit. Sie konnten sich aber nicht direkt einmischen, da sie bei dem kontroversen Thema auf die Reputation der "Experten" angewiesen waren. Diesen aber fehlte sowohl die Phantasie wie der Wagemut, Neuland zu betreten.7

Mit der Zeit wurde die Zweckentfremdung der Mittel allerdings so peinlich, daß man sich aus Furcht, alles zu verlieren, doch noch nach wenigstens einem echten sexualwissenschaftlichen Projekt umsah. Man fand es in der Arbeit des Biologen
Alfred C. Kinsey, der als heterosexueller Familienvater an einer ländlichen Universität relativ harmlos schien. Man versöhnte sich selbst mit der Tatsache, daß Kinseys Forschungen eigentlich soziologischer Natur waren und ließ ihm nach und nach eine ausreichende finanzielle Hilfe zukommen. Kinseys ungeheurer Erfolg und sein Weltruhm wurden aber zum zweischneidigen Schwert, das endlich die profitable Verbindung zu den Rockefellers zertrennte. Die "Kinsey - Reports" erregten den heftigen Unwillen konservativer politischer und religiöser Kreise vor allem deshalb, weil sie ein vorher unvermutetes Ausmaß von homosexuellem Verhalten dokumentierten. Daher wurde die Rockefeller - Stiftung, die dafür bezahlt hatte, zusammen mit ähnlichen Stiftungen zum Objekt einer feindseligen Kongreßuntersuchung. Infolge dieses massiven politischen Drucks wurden Kinsey weitere Forschungsgelder verweigert.8

Kinsey selbst erholte sich von diesem Schlag nicht mehr. Er versuchte, den Verlust durch verstärkte eigene Anstrengungen auszugleichen, erlag dann aber wenig später völlig überarbeitet einem Herzversagen. Sein Institut bestand weiter und wurde in der Folgezeit sogar teilweise aus Bundesmitteln unterstützt, aber zu seiner ursprünglichen großen Linie fand es nicht mehr zurück. Allerdings führte es noch einmal demonstrativ mehrjährige Forschungen über homosexuelles Verhalten durch.9

Gerade solche Forschungen wurden in den fünfziger und auch sechziger Jahren von Politikern immer noch nicht gerne gesehen. Der Historiker
Vern Bullough zum Beispiel, der damals sehr schüchtern dieses Gebiet mit eigenen Studien betrat, fand viele Jahre später heraus, daß er damit zum Gegenstand polizeilicher Überwachung geworden war. Das FBI legte eine Akte über ihn an und setzte ihn auf die Liste von gefährlichen "Subversiven", die im Falle nationalen Notstands interniert werden konnten. Auch amerikanische Auslandsvertretungen waren aufgefordert, ihn samt Frau und Kindern bei Reisen zu beobachten.10

Selbstverständlich wurden auch alle homosexuellen Aktivisten und Organisationen überwacht, und es wurde ein neues Gesetz verabschiedet, das Homosexuellen die Einwanderung, ja sogar das Betreten des Landes verbot. (Das Gesetz ist noch in Kraft.) Die homophobische Hysterie wurde vor allem von dem Kommunistenjäger Senator
McCarthy geschürt, der Homosexualität mit Kommunismus und Verrat gleichsetzte. Ironischerweise war sein Hauptgehilfe, der Rechtsanwalt Roy Cohn, selber homosexuell und führte ein recht hemmungsloses Intimleben mit männlichen Prostituierten. Dies wurde aber erst allgemein bekannt, als er 1987 an AIDS starb.11

In dem damaligen repressiven Klima war es nicht leicht, überhaupt eine seriöse Sexualforschung, besonders aber Homosexualforschung durchzuführen. Vor allem Universitätsverwaltungen und wissenschaftliche Gremien waren genügend eingeschüchtert, um beim wissenschaftlichen Nachwuchs alle sexologischen Interessen zu entmutigen. War es vor
McCarthy hauptsächlich akademische Engstirnigkeit gewesen, die ein Aufblühen der Sexualwissenschaft in den USA verhindert hatte, so war es jetzt die wohlbegründete Angst um die eigene Karriere. Dennoch nahm das Forschungsgebiet in den sechziger Jahren einen deutlichen, wenn auch unsystematischen und unregelmäßigen Aufschwung. Die Gründung der Society for the Scientific Study of Sex, das Erscheinen ihrer Zeitschrift" The Journal of Sex Research", die Gründung einer Internationalen Akademie für Sexualforschung mit einer eigenen Zeitschrift "Archives of Sexual Behavior", die Wiederaufnahme sexologischer Weltkongresse seit 1974 und endlich die Etablierung einer eigenen sexologischen Hochschule, des Institute for Advanced Study of Human Sexuality in Kalifornien - all dies ließ die Hoffnung aufkeimen, daß die Sexualwissenschaft aus ihrem akademischen Ghetto ausbrechen würde. Ja, es erwies sich sogar als möglich, ein eigenes Journal of Homosexuality zu gründen, das als eine der erfolgreichsten wissenschaftlichen Zeitschriften bis heute floriert. Ihr Herausgeber John De Cecco ist als Referent bei unserem jetzigen Kongreß anwesend.

Natürlich trug zum Erfolg dieser Zeitschrift auch ein gewandeltes soziales Klima bei, das sich dem Wachstum einer politisch wachen "Schwulenbewegung" verdankte. Gerade im Anerkennungskampf dieser Bewegung, im Konflikt von "Schwulenpolitik" und traditioneller Politik, liegt sehr viel Anschauungsmaterial über den Verlauf demokratischer politischer Prozesse. Ich will hier aber nicht weiter darauf eingehen, sondern nun bewußt abbrechen, weil wir morgen und übermorgen von unseren Referenten sehr viel darüber hören werden. Hier möchte ich zur Eröffnung der Diskussion nur eine Anmerkung machen:

Trotz der eingangs zitierten historischen und aktuellen Beispiele ist es vielleicht och die AIDS-Epidemie, die am Ende der Bevölkerung die Augen für die aIlgemeinen sexuellen Realitäten öffnet. Es besteht nun die Chance, daß nicht nur in puncto Homosexualität, sondern auch auf vielen anderen, bisher tabuisierten Gebieten eine rationalere Sexualpolitik möglich wird. Mehr als eine Chance ist es aber nicht. Wir als Sexualwissenschaftler sind auf jeden Fall aufgefordert, die jetzige Gelegenheit zu nutzen. Wir wissen natürlich inzwischen besser als unsere Vorgänger, daß wir unsere Ziele nicht zu hoch stecken und auch der Überzeugungskraft unserer Argumente nicht allzu blind vertrauen dürfen.

Hirschfeld und seine Mitstreiter hatten etwa in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren ihre Hoffnung auf eine Weltliga für Sexualreform gesetzt, die durch internationale Kongresse (Kopenhagen 1928, London 1929, Wien 1930, Brünn 1932) verschiedene sexualpolitische Ziele befördern wollte. Sie scheiterte schließlich nicht nur wegen des erstarkenden Nationalsozialismus und dessen zeitweiligen Sieges in Europa, sondern auch an eigenen ideologischen Richtungskämpfen. Die Mehrheit der Mitglieder (so auch Hirschfeld selber) glaubte an eine allmähliche Reform durchaus im Rahmen der " bürgerlichen Gesellschaft", während eine klassenkämpferische Minderheit, besonders um Wilhelm Reich, ohne revolutionäre soziale Veränderungen keine Chance für ein wirkliches sexuelles Glück der Massen sah. Schon zu Hirschfelds Lebzeiten traten diese Gegensätze offen zutage, nach seinem Tod aber drohte die Spaltung, zu der es nur deshalb nicht mehr kam, weil beim Nahen des Zweiten Weltkrieges jede Art Sexualreform in Europa unmöglich wurde. Die Liga löste sich deshalb auf.12

Seither hat die historische Entwicklung
Hirschfelds,reformistischem' Kurs recht gegeben und Reichs Vorstellungen als Illusionen enthüllt. In den "bürgerlichen Gesellschaften" des Westens hat die Sexualreform zwar langsame und immer noch unzureichende, aber doch deutliche Fortschritte gemacht. In den "revolutionären" Staaten Osteuropas, in Kuba und der Volksrepublik China dagegen hat die sexuelle Repression gegenüber früher deutlich zugenommen. (Die Sowjetunion war deshalb schon vor dem Krieg von Reich selbst angegriffen worden.)

Es bleibt abzuwarten, ob die augenblicklichen Liberalisierungsprozesse unter den Schlagworten "Glasnost" und "Perestroika" dazu führen, daß auch die sogenannten sozialistischen Länder den Anschluß an die bürgerlichen Freiheiten des Westens finden. Dieser hat sich jedenfalls auch auf sexuellem Gebiet als progressiver erwiesen.

Weltweit betrachtet, ist die Situation allerdings weniger erfreulich. Es ist kein Zufall, daß die vielgerühmte Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen nichts über sexuelle Rechte enthält, also nichts über das Recht auf sexuelles Wissen, freie Wahl des Sexualpartners und der Art des sexuellen Verhaltens, das Recht auf Empfängnisverhütung, auf sexuell explizite Texte, Bilder oder Filme - kurz auf sexuelle Selbstbestimmung, solange sie nicht die Rechte anderer beeinträchtigt. Es kann auch kein Zweifel darüber bestehen, daß eine entsprechende Ergänzung der Menschenrechtserklärung in der heutigen UNO-Vollversammlung keine Mehrheit fände. Wenn man aber bedenkt, wie fundamental ungerechte sexuelle Beschränkungen jede einzelne Frau und jeden Mann berühren, so erkennt man, wieweit die Sexualpolitik vieler Länder noch hinter ihren sonstigen offiziellen Freiheitsbeteuerungen zurückbleibt.
13 In diesem Sinne bleibt "die sexuelle Frage" eine eminent politische Frage. Wieweit aber die Sexualwissenschaft hier zur Lösung beitragen kann, ist mehr als unsicher.

Die eingangs erwähnten Beispiele aus Europa und den USA zeigen das politische Muster, nach dem Sexualwissenschaft direkt und indirekt marginalisiert wird. Gegenüber dem etablierten Wissenschaftsbetrieb finden sich die Sexologen also immer noch in der gleichen Lage wie die von ihnen protegierten sexuellen Minderheiten gegenüber der akzeptierten (wenn auch weithin fiktiven) sexuellen Norm. Dies hat auch ganz praktisch die Folge, daß bei Sexologen, ebenso wie bei den Minderheiten, Zank und Streit um finanzielle Zuwendungen, öffentliche Aufmerksamkeit und "ideologische Korrektheit" an der Tagesordnung sind. Mit diesem von der Öffentlichkeit als abstoßend registrierten Bild bestärken sie dann aber nur wieder deren vorgefaßte Meinung und liefern so noch einen weiteren Grund für die eigene Marginalisierung. Dieser Teufelskreis ist für die meisten ebenso schwer zu durchschauen wie zu durchbrechen. Ein erster Schritt zur Selbstbefreiung wäre die Einsicht der Sexualwissenschaftler, daß sie eben sehr viel stärker vom "bestehenden Schlechten" abhängig sind, als sie oft wahrhaben wollen. Die daraus erwachsende Demut könnte sie dann zu einer mehr praktisch orientierten Tätigkeit, ja, zu einem direkt hilfreichen, wenn auch kritischen Pragmatismus führen. Dies wäre dann so etwas wie Sexualwissenschaft als Sexualpolitik "im kleinen".

Andererseits sollten die Sexualwissenschaftler so weit wie möglich "ihr eigenes Haus in Ordnung bringen". Es hat wenig Sinn, von "der Gesellschaft" eine vernünftige Sexualpolitik zu fordern, wenn man selber noch nicht einmal eine sinnvolle sexologische Fachpolitik vorweisen kann. Stattdessen sollten sich alle Sexualwissenschaftler bemühen, trotz aller Gegensätze, zivilisiert und offen miteinander umzugehen und Differenzen rational und ohne Ranküne auszutragen. Unsere eigene Gesellschaft (DGSS) hat dies immer versucht und wird diesem Programm auch weiterhin treu bleiben. Selbst die großen Weltkongresse für Sexologie, die seit 1974 in meist zweijährigem Abstand um den Globus wandern, zeigen ja sehr deutlich, daß, global gesehen, die Sexualwissenschaftler immer noch "ein verlorenes Häuflein" sind.
14Wenn es bei Schiller in einem politischen Kontext einmal heißt: "Vereint sind auch die Schwachen mächtig", so trifft dies doch auf uns alle immer noch nicht zu. Von Macht kann für absehbare Zeit für uns keine Rede sein. Was uns bleibt, ist die Hoffnung, für eine sachliche Kritik der sich überall real vollziehenden Sexualpolitik eines Tages die nötige Zeit, Energie und materielle Ausstattung zu finden.


Anmerkungen


1Hirschfeld, M.: Einteilung der Sexualwissenschaft. In: Zeitschrift für Sexualwissenschaft 1 (1908), S. 579-580. Die anderen, ebenso kurz skizzierten Fachbereiche waren: Sexualanatomie, Sexuelle Chemie (Hormonforschung), Sexuelle Physiologie, Sexual-Psychologie, Sexuelle Evolution (Entwicklungslehre), Vergleichende Sexualbiologie (Tier-Mensch), Sexuelle Hygiene, Sexuelle Prophylaxe, Sexuelle Gesetzgebung, Sexualethik, Sexuelle Ethnologie, Sexuelle Varietäten und Sexuelle Pathologie.

2San Francisco Chronicle.

3San Francisco Examiner, 30. April 1988.

4The New York Times, 26. April 1988.

5Zitiert nach einem hektographierten Hilferuf englischer,Schwulenorganisationen', der an viele amerikanische Sexologen und andere Wissenschaftler sowie homosexuelle Aktivisten verschickt wurde.

6Money, J.: Food, Fitness and Vital Fluids: Sexual Pleasures from Graham Crackers to Kellogg's Cornflakes. In: R. T Segraves, E. J. Haeberle, (eds.): Emerging Dimensions of Sexology - Selected Papers from the Sixth World Congress, New York 1984, S. 39-46.

7Bullough, V. L.: The Rockefellers and Sex Research. In: The Journal of Sex Research, Vol. 21, No. 2, Mai 1985, S. 113-125.

8Pomeroy, W. B.: Dr. Kinsey and the Institute for Sex Research, New York 1972.

9Williams, C. J., Weinberg, M. S.: Homosexuals and the Military: A Study of Less Than Honorable Discharge, New York 1971.
Weinberg, M. S., Bell, A.: Homosexuality: An Annotated Bibliography, New York 1972.
Weinberg, M. S., Williams, C. J.: Male Homosexuals: Their Problems and Adaptions, New York 1974.
Weinberg, M. S. (ed.): Sex Research: Studies form the Kinsey Institute, New York 1976.
Bell, A., Weinberg, M. S.: Homosexualities: A Study of Diversity Among Men and Women, New York 1978.
Bell, A., Weinberg, M. S., Hammersmith, S. K.: Sexual Preference: Its Development in Men and Women (Vol. 1); Sexual Preference: Statistical Appendix (Vol. 11), Bloomington, IN 1981.

10Bullough, V.: Problems of Research on a Delicate Topic: A Personal View. In: The Journal of Sex Research, Vol. 21, No. 4, Nov. 1985, S. 375-386.

11von Hoffmann, N.: Citizen Cohn, New York 1988.

12Nach Abschluß des vorliegenden Manuskripts erschien ein informativer Aufsatz eines dänischen Sexologen zu diesem Thema in deutscher Sprache: Preben Hertoft: Norman Haire, Jonathan Hoegh von Leunbach und das Ende der Weltliga für Sexualreform. In: Zeitschrift für Sexualforschung I, Nr. 3, 1988, S. 242 - 262.

13Haeberle, Erwin J.: Human Rights and Sexual Rights - The Legacy of René Guyon. In:
Medicine and Law, No. 3, 1983, S. 159 - 172.

14Diese Weltkongresse werden heute im Zweijahresrhythmus von einer World Association for Sexology organisiert. Sie begannen in Paris 1974 und setzten sich fort in Montreal 1976, Rom 1978, Mexico City 1979, Jerusalem 1981, Washington, D.C. 1983, Neu - Delhi 1985, Heidelberg 1987 und Caracas 1989. Die nächsten Weltkongresse sind für 1991 in Amsterdam, 1993 in Rio de Janeiro und 1995 in Tokio geplant.

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